Impliziert die Bibel Replikanten?

Replikant

Gestern sah ich den Film „Replicas“. Ein Wissenschaftler verlor bei einem Unfall seine Frau und seine drei Kinder. Er war in der Lage, sofort nach dem Unfall, mit spezieller technischer Ausrüstung, den gesamten Content der Gehirne seiner Familie auf synthetische Gehirne zu übertragen.

Ein Freund und Kollege von ihm, bastelte an der Reproduktion von Menschen auf Basis derer DNA. Man tat sich zusammen, erzeugte mit dem notwendigen Equipment die vier Körper und übertrug den Content der synthetischen Gehirne auf die Replikanten.

 

Genau genommen sehe ich in diesem Film eine Hommage an die biblische Schöpfungslehre. Erst letztens habe ich in meinem Post „Bibelstunde für Comedians Teil 6“ eine ähnliche Situation beschrieben. Ich versetzte Dieter Nuhr fiktiv in die Rolle des ersten Menschen in Gottes Schöpfung. Als quasi, Adam Nuhr. In meiner Darstellung erwachte Adam Nuhr mit einem leeren Gehirn. Ob Gott ihm präventiv Wissens-Content ins Hirn übertrug, gibt der Bibelbericht nicht her. Allerdings kommunizierte Gott mindestens 100 Jahre mit Adam, bevor Eva erschaffen wurde. Zur Erschaffung Evas aus einer Rippe Adams, vor dem Hintergrund der Stammzellenforschung, hatte ich ebenfalls im o.g. Post etwas geschrieben.

Aber was sagt die Bibel zu Replikanten?

.Nun, dass Gott dem Menschen ungeahnte wissenschaftliche Erkenntnisse zutraute, wird in 1. Mose 11: 6 deutlich. Hier bremst er den menschlichen Tatendrang durch Sprachverwirrung:

„Und der Herr sprach: Siehe, sie sind ein Volk, und sie sprechen alle eine Sprache, und dies ist [erst] der Anfang ihres Tuns! Und jetzt wird sie nichts davor zurückhalten, das zu tun, was sie sich vorgenommen haben.“

In Prediger 3:11 wird die Möglichkeit Leben zu erzeugen oder zu replizieren, schon deutlicher in den Fokus gerückt:

„….nur daß der Mensch das Werk, das Gott getan hat, nicht von Anfang bis zu Ende ergründen kann.“

„Anfang bis Ende“ in diesem Werk, ist das Universum, als auch der Mensch als Teil des Universums gemeint. Das wir das gesamte Universum nie ergründen werden, machte schon Harald Lesch in einem Video deutlich, in dem er betonte, wir werden wohl nie erfahren, was sich hinter den schwarzen Löchern verbirgt. Dass es über dem für uns erforschbaren „Himmel“ noch etwas gibt, macht ebenfalls der erste Satz in der Bibel deutlich: „Gott erschuf Himmel und Erde“.

Wo sich Gott vor der Erschaffung oder auch jetzt aufhält, können wir nie ergründen.

Impliziert die Bibel nun Replikanten? Johannes 5:28:

„28 Verwundert euch nicht darüber! Denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden, 29 und sie werden hervorgehen: die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens; die aber das Böse getan haben, zur Auferstehung des Gerichts.“

Nun, es handelt sich hier sicherlich nicht um eine Auferstehung im wahrsten Sinne des Wortes. Von den meisten ehemaligen Menschen ist nichts m

Materielles mehr existent.  Die Bibel verwendete immer Narrative in der damaligen Zeit. Jesus konnte seinen Jüngern vor 2000 Jahren nicht erklären, dass Gott die Deoxyribonucleic acid (DNA; englisch) oder Desoxyribonukleinsäure (DNS; deutsch) verwendet, um die Menschen zu reproduzieren. Letztendlich ist jeder Mensch eine Formel. Die gesamte embryonale Entwicklung im Mutterleib, basiert auf dieser Formel, der DNA/DNS.

Allerdings findet man ebenfalls ein Narrativ bezüglich der DNA/DNS in Psalm 139:13-16:

„13 Denn du hast meine Nieren gebildet[4]; du hast mich gewoben im Schoß meiner Mutter.
14 Ich danke dir dafür, daß ich erstaunlich und wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke, und meine Seele erkennt das wohl!
15 Mein Gebein[5] war nicht verhüllt vor dir, als ich im Verborgenen gemacht wurde, kunstvoll gewirkt tief unten auf Erden[6].
16 Deine Augen sahen mich schon als ungeformten Keim,[7] und in dein
Buch waren geschrieben alle Tage, die noch werden sollten[8], als noch keiner von ihnen war.“

Übrigens werden im Vers 17+18 werden auch die geistigen Kapazitäten Gottes beschrieben:

„17 Und wie kostbar sind mir deine Gedanken, o Gott! Wie ist ihre Summe so gewaltig!
18 Wollte ich sie zählen – sie sind zahlreicher als der Sand.“

Ein Gedanke oder ein Mem, kann sehr komplex sein. Wie gut Gott den einzelnen Menschen kennt, zeigt uns Lukas 12:7:

7 Aber auch die Haare eures Hauptes sind alle gezählt.

Die Haare von den etwa 25 – 30 Milliarden Menschen, die in den 6000 Jahre Menschheitsgeschichte gelebt haben und noch leben!

Nun, in dem Film „Replicas“ bestand die Reproduktion der vier Menschen aus zwei grundlegenden Arbeitsgängen: Die Reproduktion der Menschen und der Übertragung des Bewusstseins, der Erfahrungen und Kenntnisse der Menschen in die leeren Gehirne der Replikanten. Interessant war, dass eine Übertragung des Scopes auf ein synthetisches Gehirn eines Roboters zwar funktionierte,  der Roboter sich aber dann selbst zerstörte, weil das Gehirn die Interaktion mit seinen Organen vermisste. Durchaus nachvollziehbar, dass der Roboter sich in dem Film mit der Faust exzessiv auf die eigene Mütze haute, wenn man allein bedenkt, dass sich das „Darmhirn“ in einer ständigen Kommunikation mit dem Hirn befindet. Hinzu kommt, dass das Darmhirn die Kommunikation mit dem Hirn auch noch dominiert. Da kann man so einen Roboter schon verstehen, wenn er das Leben ohne Darm nicht leben will.

Nun, bei der Replizierung der Menschen, kam dieses Problem nicht auf. Verdauung, Gefühle und Notdurft funktionierten einwandfrei. Analog dazu dürfen wir überzeugt sein, dass eine göttlich initiierte „Auferstehung“, solche Probleme erst recht nicht erzeugen wird.

Aber gibt die Bibel Informationen preis, wie das Bewusstsein, die Erinnerungen und die Kenntnisse den Auferstanden ins Gehirn gespeichert wird? Nun, ob Gott synthetische Speichermedien nutzt oder so eine Art biologischen Server verwendet, das gibt die Bibel nicht her. Allerdings wissen wir, dass Gott in der Lage ist, in einer einzigen menschlichen Zelle, solch exorbitante Informationen und eine für uns Menschen kaum nachvollziehbare Komplexität einzuspeichern, dass man definitiv nicht daran zweifeln kann, dass Gott für die Inhalte von Milliarden von Gehirnen, irgendwo im Universum, ein lauschiges Plätzchen zur Zwischenspeicherung finden wird.

Allerdings zeigt uns die Bibel – auch wieder in einem Narrativ – dass Gott alle Daten eines Menschen erfasst oder erfassen lässt. Maleachi 3:16:

„16 Da besprachen sich die miteinander, welche den Herrn fürchteten, und der Herr achtete darauf und hörte es, und ein Gedenkbuch wurde vor ihm geschrieben für die, welche den Herrn fürchten und seinen Namen hochachten.“

Also, es existiert eine göttliche Datenbank. Sollte Napoleon wiederkehren, Karl der Große oder Sokrates (auf den freue ich mich am meisten), werden wir sie zu ihren damaligen Erlebnissen befragen können.