Epikur und die Regeln des Glücks!

Epikur
INDIKATIV: MUTLUS NEUES, PHILOSOPHISCH/BIBLISCHES PARADIGMA
In Mutlus Reihe zur Philosophie, steht die Kongruenz menschlicher Philosophie und der von Gott inspirierten Bibel im Mittelpunkt. Hierbei handelt es sich um echtes „Querdenken“! Warum? Weil abgesehen von in sich ruhenden, selbstgefälligen Theologen, kaum noch jemand die Bibel auf dem Schirm hat. Und dies, obwohl die Bibel die meisten Aussagen der antiken Philosophen gar nicht konterkariert, sondern eher stützt, allerdings meistens mit einem kleinen Sahnehäubchen oben auf. Dieses Sahnehäubchen ist den meisten Menschen jedoch zu anstrengend.
 
Heute: Epikur und die Regeln des Glücks!
Kein Stress, keine Schulden und kein fehlendes Bein? Schickes Haus, dickes Auto und hippe Freunde, Top Job? Und trotzdem nicht glücklich? Dass Glück, nicht durch das Nichtvorhandensein von Unglück oder durch das Vorhandensein von Status-Symbolen entsteht, weiß der Mensch nicht erst seit Epikur! Wobei, die meisten lernen es nie! Und auch Epikur hat seine Weisheiten vielleicht nicht ganz ohne Inspiration niedergeschrieben.
Epikur lebte zwischen 341 v.Chr. bis 279 v. Chr. Manche sehen in ihm den Lustmolch und Karacho Hedonisten schlecht hin, andere differenzieren, sehen in ihm eher einen sinnvollen Ratgeber, wie man sein Leben sinnvoll und glücklich gestalten kann. Mit Abstrichen tendiere ich zur zweiten Kategorie.
Das Alte Testament, der jüdische Tenach, sprach sich schon einige hundert Jahre vorher sehr intensiv darüber aus, wie der Mensch glücklich sein kann. Die Regeln zum Glück von Epikur, finden sich alle in der Bibel wieder, und, wie schon mal in einem anderen Artikel erwähnt, ein kleines Sahnehäubchen on Top. Allerdings muss man Epikur zu Gute halten, obwohl das AT vor seiner Zeit beendet wurde, jegliche Expertise schließt aus, dass Epikur jemals die Bibel gelesen hat. 100%ig ausschließen kann man es nicht.
Aus dieser Perspektive ist es interessant, den biblischen Standpunkt dazu zu hören.
„Denn wenn Heiden (Gott lose), die das Gesetz nicht haben, doch von Natur tun, was das Gesetz fordert, so […] beweisen [sie] damit, dass in ihr Herz geschrieben ist, was das Gesetz fordert, zumal ihr Gewissen es ihnen bezeugt“ (Römer 2,14.15).
Das Wort „Heide“ soll hier nicht negativ auf Epikur angewendet werden. Epikur konnte den monotheistischen wahren Gott Jahwe nicht kennen. Er ist in einer Welt vieler Götter sozialisiert worden.
Der Bibeltext zeigt aber, dass auch Menschen, die Gott nicht kennen, dem Leben zuträgliche Verhaltensweisen entdecken können. Epikur erkannte fünf Regeln, die einen Menschen glücklich machen können und beschrieb einige andere Einflüsse, die den Menschen das Glück rauben können.
Die sechste Regel, das Sahnehäubchen, erfahren Sie nur aus der Bibel, aber nicht von Epikur.
Die fünf Regeln des Glücks, nach Epikur.
Erfahren Sie jetzt die fünf Regeln des Glücks Epikurs im Vergleich zu den Aussagen der Bibel. Nicht alle biblischen Aussagen können hier zu den einzelnen Regeln dargestellt werden. Aber die prägnantesten zwei oder drei Parallelen der Bibel im Kontext zu Epikur, sollen Sie hier erfahren. Und natürlich, das Sahnehäubchen!
1. Regel: Aktivität
Dies gilt sowohl für die Muskeln als auch das Gehirn. Das mit den Muskeln muss ich hier wohl nicht weiter ausbreiten, seit Arnold Schwarzenegger, weiß auch jeder Müsli Fan, dass Muskeln wachsen können. Aber Sport erzeugt auch neue Netzwerke im Gehirn, nicht nur Muskeln! Die Bibel könnte in diesem Kontext falsch verstanden werden. Winston Churchill mag diesen Satz gelesen haben, er verfuhr danach dem Motto, „Sport ist Mord“.
1. Timotheus 4:8
8 Denn die leibliche Übung nützt wenig, die Gottesfurcht aber ist für alles nützlich, da sie die Verheißung für dieses und für das zukünftige Leben hat.
Die meisten Leser überbewerten den ersten Teil des Satzes. Es geht hier aber um die Relation Sport : Gottesfurcht. Die Gottesfurcht kann nur durch die Aufnahme von Erkenntnis erzeugt werden. Furcht darf man hier nicht mit Angst verwechseln. Bei der Furcht handelt es sich um eine gesunde „Ehrfurcht“, vor der Größe Gottes, der das ganze Universum erschaffen hat.
Leibesübungen erzeugen im endlichen Leben Gesundheit und Lebensqualität, Gottesfurcht dagegen birgt die Erlangung endlosen Lebens (Matthäus 5:5; Offenbarung 21:3,4). Aus dieser Perspektive ist Sport weit weniger wichtig als Gottesfurcht. Ich selbst treibe jede Woche 5 – 7 Stunden Sport.
Aber das Gehirn selbst? Passiert da was durch Belastung?
„Unser Gehirn besitzt also die Fähigkeit “zur kontinuierlichen Verbesserung, Anpassung und Integration neuer Zellen”, sagt Hongjun Song. (Perelman School of Medicine der University of Pennsylvania )
Und das bei 90 jährigen! Wie begründet dieses Phänomen die Evolution? Gar nicht! Dabei soll die Evolution alles so perfekt erschaffen haben! Dem Einzeller schenkt sie ewiges Leben, den 50 Billionen Zellen des Menschen, einen langsamen Tod! Wo bleibt da die Logik, wo wir doch von Einzellern abstammen sollen?
Die Bibel hat eine Antwort (Römer 5:12). Gott veränderte nach dem Sündenfall die DNA des Menschen. Der Mensch musste sterben. Gott schrumpfte aber nicht das Gehirn oder veränderte nicht die Fähigkeiten des Gehirns, neue Neuronen zu bilden. Unser Gehirn ist auf ewiges Leben geeicht.
Aber einen Tag chillen, die Seele baumeln lassen, tötet Neuronen! Muss aber auch mal sein, Gott verordnete sich selbst und den Juden für den 7.Tag Ruhe (Wobei Gottes Tag der Ruhe immer noch anhält. Im Gegensatz zu den Kreationisten, verstehe ich unter den Schöpfungstagen, keine 24 Stunden Tage).
Aber chillen oder die Seele baumeln lassen, ist ebenfalls fördernd für das Glück.
Und schließlich produziert das Gehirn bei erneuter Aktivität neue Netzwerke. Die paar tausend abgestorbenen Neuronen lassen sich problemlos ersetzen. Dopamin ist das Zauberwort! Dopamin produziert das Gehirn, aber nur unter Belastung.
Matthäus 6:31:
31 Es kamen und gingen so viele Leute, dass sie nicht einmal die Ruhe hatten, etwas zu essen.+ Da sagte er zu ihnen: „Kommt mit, ihr allein, an einen einsamen Ort und ruht euch ein bisschen aus
Allerdings immer nur Mathe oder Statistik…….. reduziert den Fluss an Dopamin. Das Gehirn braucht Abwechslung! Und dazu gehören interdisziplinäre Themen und ganz besonders auch motorische Kognition! Auch wenn Sie zwei „linke Hände“ haben, Handwerk, Kochkunst im Dreck wühlen (Gartenarbeit), alles befruchtet Ihre neuronalen Netzwerke.
Ein hervorragendes Beispiel bietet Prediger Kapitel 2. Da beschreibt uns der König Salomo ausführlich, was er alles getrieben hat, um glücklich zu werden. Da liegt er voll auf der Linie des Epikurs, sogar den Sex ließ er nicht aus. Allerdings, eine Sache unterschied Salomo von Epikur. Das war das Sahnehäubchen. Ohne dem empfand Salomo, „Alles, als ein Haschen nach Wind!“
2. Regel : Soziales Leben
In der Partnerschaft, in der Familie und in den Freunden, sah Epikur einen wichtigen Treiber für das Glück.
In irgendeinem Film habe ich mal gehört, „Ich brauche keine Freunde, ich habe einen Hund“. Ja, auch ein Hund kann positive Effekte bei einem Menschen auslösen. Aber Tiere können nicht das soziale Rahmenwerk von Menschen ersetzen. Nehmen wir allein den Rat Jesu: „Geben ist seliger, denn nehmen.“ In diesem Satz steckt ein erhebliches Potenzial sozialer Interdependenzen. Zum einen muss es Menschen in einem Umfeld geben, denen er etwas geben kann oder von denen er etwas nehmen kann. Das „Nehmen“ ist auch nicht unwichtig. Wenn auch das „Geben“, weit mehr positive Hormone frei setzt als das Nehmen.
Die Bibel drückt das soziale Miteinander noch weit prägnanter aus als Epikur.
„Diese Dinge gebiete ich euch, dass ihr einander liebt“ (JOH. 15:17).
Der Begriff der Liebe wurde hier aus dem griechischen übersetzt, das drei Formen der Liebe kennt. Eros, Philia und Agape. Agape ist die altruistische Liebe, die Johannes genau wie Jesus, hier aber nicht nur auf Familienangehörige anwendet. Alle Mitmenschen werden eingeschlossen.
Wer sich zudem mit dem Leben König Davids beschäftigt, wird erfahren, wie wichtig Freundschaft ist.
3. Regel: Konzentration
Gehören Sie auch zu den Menschen, die morgens auf den letzten Drücker aus dem Bett springen und Multitasking betreiben? Mit der Zahnbürste zwischen den Zähnen den Kaffee aufsetzen und das Müsli mischen? Beim Einverleiben des Müslis, noch mal die Agenda für das anliegende Meeting studieren, im Auto dann schon die ersten Telefonate führen? Nur Frauen sind Multitasking fähig? Natürlich auch nicht. Auch wenn es manchmal so aussieht.
Leider ist es so, dass das Gehirn Befehle genauso sequenziell abarbeitet wie ein Computer. Konzentration ist nur möglich, wenn wir genau die eine Sache erledigen, die gerade am wichtigsten ist. Dann werden wir diese Sache auf optimal erledigen.
Konzentration korrespondiert ebenfalls mit dem „sozialen Miteinander“. Konzentration auf einen Gesprächspartner zeigt Respekt und Interesse, nicht nur am Thema, auch an der Person.
In der Bibel finden wir den Hinweis auf die „Konzentration“
Prediger 9:10
10 Alles, was deine Hand zu tun findet, das tue in deiner Kraft[8]!
Wie kann ich mich mit ganzer Kraft auf meinen Gesprächspartner konzentrieren, wenn ich nebenbei meine SMS studiere? Eine weitere Bibelstelle drückt es noch prägnanter aus:
Prediger 3:1-9
1 Für alles gibt es eine bestimmte Stunde[1]. Und für jedes Vorhaben unter dem Himmel gibt es eine Zeit: 2 Zeit fürs Gebären und Zeit fürs Sterben, Zeit fürs Pflanzen und Zeit fürs Ausreißen des Gepflanzten, 3 Zeit fürs Töten und Zeit fürs Heilen, Zeit fürs Abbrechen und Zeit fürs Bauen, 4 Zeit fürs Weinen und Zeit fürs Lachen, Zeit fürs Klagen und Zeit fürs Tanzen, 5 Zeit fürs Steinewerfen und Zeit fürs Steinesammeln, Zeit fürs Umarmen und Zeit fürs sich Fernhalten vom Umarmen, 6 Zeit fürs Suchen und Zeit fürs Verlieren, Zeit fürs Aufbewahren und Zeit fürs Wegwerfen, 7 Zeit fürs Zerreißen und Zeit fürs Zusammennähen, Zeit fürs Schweigen und Zeit fürs Reden, 8 Zeit fürs Lieben und Zeit fürs Hassen, Zeit für Krieg und Zeit für Frieden.
Multitasking, wird nicht empfohlen, schon etwa 800 Jahre bevor Epikur auf diese Idee kam. Aber Epikur nannte auch eine interessante Zeit: „Zeit, mit Konzentration an einer Blume zu riechen.“
 
4. Regel: Realistische Erwartungen
Wobei diese Erwartungen sich erst einmal auf Sie selbst beziehen. Dazu muss man sich kennen. Selbsterkenntnis erfassen, bedeutet für Dunning-Kruger Gestörte in sich hinein zu horchen. Nur die innere Stimme zählt!
Wer wirklich Selbsterkenntnis über sich erarbeiten will, achtet auf die Reaktionen und Zeichen seiner sozialen Umgebung.
Sprüche 27:17
Eisen wird durch Eisen geschärft, und ein Mensch schärft das Gesicht des andern!
Prediger 7:20, Gute Nachricht Bibel
„Aber kein Mensch auf der Erde ist so rechtschaffen, dass er immer richtig handelt und nie einen Fehler macht
Wenn ich meine Fähigkeiten gut einschätzen kann, kann ich die Erwartungen an mich richtig einschätzen. Jede Aufgabe, der ich mich stelle, erfordert das Überschreiten eines Rubikons. Nach dem Überschreiten des Rubikons, kostet eine Aufgabe des Ziels, Geld, Zeit oder Verluste des Selbstwertgefühls.
Unterforderung oder Überforderung schadet jedem Menschen. Unterforderung führt zu Muskelschwund und reduzierten Dopamin, mit der Folge von Antriebslosigkeit und Depressionen, Überforderung zu Di-Stress und Burn out.
Gute Leistungen werden in der Bibel gelobt. Sprüche 22:29
Hast du einen Mann gesehen, der bei seiner Arbeit geschickt ist? Er wird vor Königen stehen und nicht vor gewöhnlichen Menschen.
Aber….
Sprüche 22:7
Wenn einer von euch einen Turm bauen will, wird er sich dann nicht zuerst hinsetzen und die Kosten berechnen, um zu sehen, ob er genug hat, um ihn dann auch fertig zu bauen? Sonst legt er vielleicht das Fundament, kann aber nicht zu Ende bauen, und alle, die das beobachten, fangen an, ihn auszulachen Sie werden sagen: „Dieser Mann hat angefangen und konnte dann nicht fertig bauen!“.
Cäsar und seine Mannen hielten durch, nachdem sie das Flüsschen Rubikon überschritten hatten!
Kosten sind nicht nur monetäre Kosten. Viel Arbeit, die zu nichts führt, kostet häufig ein gesundes Familienleben. Unerreichte Ziele schädigen das Selbstwertgefühl, falls sie objektiv gesehen nicht durch äußere Umstände zu Nichte gemacht wurden.
Realistische Erwartungen sollten ebenfalls im Hinblick auf unsere Mitmenschen Priorität haben. Wer sich selbst überschätzt auch häufig die Fähigkeiten seiner Mitarbeiter.
5. Regel: Gute Gedanken
„Man ist das, was man denkt!“ Ich weiß nicht wer das gesagt hat, aber Karl Marx hat etwas Ähnliches gesagt: „Das Sein bestimmt das Bewusstsein.“
Unsere Gedanken Welt scheint aus unserem Antlitz. König Salomon drückte es so aus:
„Wenn ein Mensch auch viele Jahre leben sollte, so möge er sich in ihnen allen freuen“ (Prediger 11:8)
„Wer ein freudiges Herz hat, für den ist jeder Tag ein Fest“ (Sprüche 15:15).
In „Positive Thinking“ Seminaren wird oft Epikur zitiert. Das ist auch nicht falsch! Man vergisst aber immer die ursprüngliche Quelle, die noch ganzheitlicher in der Lage ist, die Persönlichkeit eines Menschen positiv zu formen.
Gepflanzt wie ein Baum an Wasserbächen – das Sahnehäubchen!
Die meisten Lesern werden den fünf Regeln Epikurs, als auch den biblischen Zitaten beipflichten, vielleicht auch danach ernsthaft streben, aber kein echtes Glücksgefühl empfinden. Ihnen fehlt das Sahnehäubchen. Psalm 1:1-3
1 Glücklich der Mann, der nicht folgt dem Rat der Gottlosen, den Weg der Sünder nicht betritt und nicht im Kreis der Spötter sitzt, 2 sondern seine Lust hat am Gesetz des HERRN und über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht! 3 Er ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und dessen Laub nicht verwelkt; alles was er tut, gelingt ihm.
Auch König Salomo, der nun wirklich Hedonismus in Reinkultur gelebt hat, kam zu der Einsicht, „Alles ein haschen nach Wind“ wenn Gott die Freude entzieht.
Gott verfügt über eine geistige wirksame Kraft, vergleichbar mit Alpha, Beta und Gamma Strahlung, die aber im Gegensatz zu diesen drei Strahlungsarten Freude auslöst.

Bildnachweis: Powtoon.com

Sokrates, ein Apostel Jesu? Teil 2

Sokrates

Sokrates, ein Apostel Jesu? Teil 2

Lesen Sie Teil 1: http://mutlumüller.de/2020/09/08/sokrates-ein-apostel-jesu/

 

Welche Fragen hätte Sokrates gestellt?

Stellen Sie sich vor, Sokrates hätte als Un-Zeitgenosse am See Genezareth in der ersten Reihe gestanden. Neben ihm stehen der junge Platon und Xenophon.  Jesus sitzt auf einer Anhöhe, seine Jünger sitzen etwas tiefer auf dem Gras bewachsenen Hang. Sokrates ist gespannt, Jesu Rede zu hören.

Er selbst hat letztens beobachtet, wie Jesus einen Blinden heilte. Manche behaupteten, der Blinde war gar nicht blind. Aber der Blinde war in seinem Dorf von Kindesbeinen an als blinder Bettler bekannt. Da war Jesus noch gar nicht als Christus unterwegs. Diese Art der Manipulation war also gar nicht möglich.  

Sokrates berichtete das Wunder Platon und Xenophon.  „Jesus zauberte den Blinden nicht einfach gesund! Er nahm Erde und seine Spucke und strich den Brei auf die Augen des Blinden.“

„Spucke und Erde?“, wiederholte Platon. „Wirkte etwa seine Spucke das Wunder?“

„Vielleicht war es gar kein Wunder, vielleicht wollte Jesus den Menschen damit etwas sagen. Er soll auch Wunder ohne  Erde und Spucke vollführt haben.“ Sokrates dachte weiter als seine Schüler. „Laut Schöpfungsbericht benutze sein Vater Jahwe, Erde um uns Menschen zu konstruieren. Und es wäre vorstellbar, dass in der Spucke Substanzen1 enthalten sind, die eine Rekonstruktion des Augenlichts ermöglichen. Jesus wollte mit  diesem Prozedere anzeigen, dass es aus göttlicher Perspektive  Verfahren existieren, die für und Menschen aussehen wie Wunder.“

1Der Speichel enthält Mundschleimhautzellen, die wiederum die DNA eines Menschen enthält. Da der Blinde, im Gegensatz zu anderen Menschen, die durch Wunder geheilt wurden, von Kindheit an blind war, kann es sich um einen DNA Fehler (Mutation) gehandelt haben. Da der Großteil der Bibel für unsere Zeit geschrieben worden ist, wusste Jesus natürlich, dass wir eines Tages die DNA entschlüsseln würden oder auch die Epigenetik kennen würden. Für die Menschen damals machte „Erde und Spucke“ noch nicht so viel Sinn. Aus heutiger Sicht, in Kenntnis „personalisierter DNA Analysen oder Stammzellentherapie“, kann man Jesus Prozedere  durchaus als Hinweis verstehen, dass einmal Erbkrankheiten der Vergangenheit angehören werden. Die Bibel verwendet natürlich nicht Begriffe wie DNA oder DNS, sondern wählte beschreibende Texte, die eindeutig das Vorhandensein einer Formel dokumentiert, die die Entwicklung eines Menschen  steuert.

Siehe: http://mutlumüller.de/2020/05/09/impliziert-die-bibel-replikanten/      

Sokrates war überzeugt, ein Mann der Blinde heilen kann, muss weise sein! Von daher auch die hohe Anspannung bezüglich der zu erwartenden Rede Jesu. Er hatte viele „weise“ Männer in Athen im Dialog gestellt und sehr schnell ermittelt, dass diese Männer nur weise in ihren eigenen Augen waren.  Sogar einige Handwerker, die ihr Handwerk wirklich bravourös beherrschten, leiteten auf Basis ihres Spezialwissens, eine all umfassenden Weisheit ab und befanden sich selbst als weise.

Als Jesus den Blinden heilte, konnte Sokrates  dagegen eine auffällige Bescheidenheit in Jesu Verhalten erkennen. Unglaublich! Ein Mann der Blinde sehend machen kann,  verhält sich bescheidener, als alle Männer Athens, die er zur Rede stellte.

Jesus spricht zu der Volksmenge: „  

3„Glücklich sind die, die sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewusst sind, denn das Königreich des Himmels gehört ihnen.


‚Also geht es doch zu den Göttern? Hat der Athener Volksglaube doch Recht? Ich war mir nie sicher‘ überlegt Sokrates, ‚aber in meiner Apologie habe ich diese Vermutung zumindest geäußert. Und was sagte Jesus? „Gott“ und nicht „Götter“? Als ob ich es damals geahnt hätte, als ich die Büste des „unbekannten Gottes“ erschaffen habe.

Zu dem Königreich der Himmel muss ich Jesus aber noch genauer befragen!‘

Jesus war schon etwas weiter gekommen:

5„Glücklich sind die, die ein mildes Wesen haben, denn sie werden die Erde erben.“

Xenophon äußerte seinen Unmut, „Gerade redet er noch über das Himmelsreich, jetzt sollen die Menschen plötzlich die Erde erben?“

„Nein, nein. Der letzte Satz macht Sinn“, interveniert Sokrates. „Ihr wisst, ich habe mich intensiv mit den Psalmen und mit Sprüche beschäftigt. In beiden Bibelbüchern wird diese Aussage bestätigt. In Psalm Kapitel 37 bspw. wird gesagt, „die Sanftmütigen werden die Erde erben“. In Sprüche Kapitel 2 heißt es, „Die Rechtschaffenen werden auf der Erde weilen“ und es wird sogar von einer vorhergehenden Vernichtung der Bösen gesprochen. Und da musste ich schon immer an meine Athener Ankläger denken, wiewohl sie überredend gelogen haben und meine Wahrheiten in Lügen verdrehten! Vorgebend, sich um ein gutes Gedeihen der Athener Jugend zu kümmern!

Aber ich gebe Dir Recht Xenophon. Das ist ein Gedanke, der mir in der Bibel bisher nicht untergekommen ist. Sicher, der Athener Volksglaube sieht uns nach dem Tode bei den Göttern wohnen, nicht aber das Alte Testament. Die Frage, die ich dem Jesus stellen will, „ Was ist der Unterschied zwischen denen, die ihre geistigen Bedürfnisse kennen und denen, die ein mildes Wesen haben. Jesus scheint zwischen zwei Gruppen von Menschen zu unterscheiden.“

7  Glücklich sind die Barmherzigen, denn sie werden barmherzig behandelt werden. 8  Glücklich sind die, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott sehen.9  Glücklich sind die, die den Frieden fördern, denn sie werden Söhne Gottes genannt werden

Sokrates: „Xenophon, kannst Du Dich noch an meine zweite Frage bei unserer ersten Begegnung erinnern?“

Xenophon: Du fragtest, „Und wo werden die Menschen edel und tüchtig?“

Sokrates: „Ich sage Euch: Hier werden Menschen edel und tüchtig.“

Platons und Xenophons Gesichter strahlten im Kontrast zu Sokrates Gesicht, eher Unglauben aus. Sokrates saugte dagegen jedes Wort auf. Jetzt gerade wieder dieser Hinweis….“denn sie werden Gott sehen“.

„10  Glücklich sind die, die verfolgt werden, weil sie das Richtige tun, denn das Königreich des Himmels gehört ihnen. 11  Glücklich seid ihr, wenn man euch meinetwegen beschimpft, verfolgten und alle möglichen boshaften Lügen über euch erzählt. 12  Freut euch und seid überglücklich, denn eure Belohnung im Himmel ist groß. Schließlich wurden die Propheten vor euch genauso verfolgt.“

Sokrates dachte zurück: ‚Nachdem die Athener Volksversammlung ihn zum Tode verurteilt hat, wusste er, er tat das Richtige. Auch wenn er noch dachte, er würde im Auftrag von Zeus handeln, war er sich jetzt schon sicher, es war nicht Zeus, auch nicht das Orakel, es war der Vater von Jesus Christus. Zudem sprach er meistens Gott, mit „der Gott“ an, da er sich sehr unsicher war, wer wirklich Gott ist. Jesu Vater kannte er bisher nur vom Hörensagen. Der Gott des Alten Testaments, JHWH. Jesus war ihm aus dem Alten Testament relativ unbekannt. Aber er hatte mal über die erste Schöpfung Gottes gelesen, einem Werkmeister. Er könnte Jesus gewesen sein (Sprüche 8:27-31).

‘Aber wenn der „Sohn“ mit einer solchen Macht und Weisheit redete und handelte, aber trotzdem dabei eine unbeschreibliche Demut und Bescheidenheit ausstrahlte, dann konnte der Vater nur noch größer sein als Jesus,’ überlegte sich Sokrates.

„Gott werde ich mehr gehorchen, als euch Männern von Athen, die nur Ehre, Ruhm und Reichtum präferieren! Aus Reichtum entsteht keine Tugend, aber aus Tugend Reichtum!“ Sokrates spürte damals eine aufwallende Kraft, die den bevorstehenden Gift Tod, dem er hätte ausweichen können, vollkommen belanglos machte. Noch im Moment der Leerung des Giftbechers, spürte er diese Kraft.‘

Jesu Stimme klang so vertraut, wie eine Stimme, die schon immer da war.

„13  Ihr seid das Salz2 der Erde. 4  Ihr seid das Licht der Welt. 16  So lasst auch ihr euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Taten sehen und euren Vater, der im Himmel ist, verherrlichen.“

Einen ähnlichen Auftrag gab Sokrates seinen Schülern, nach seinem Tod, sein Werk weiter zu führen. Athen wieder auf den Weg der Gerechtigkeit und der Tugend zurück zu führen. Er forderte sogar den Teil der Volksversammlung auf, der gegen seinen Tod gestimmt hatte, seine Söhne zu bestrafen, falls sie zu solchen Nichtsnutzen heranwachsen sollten, wie die „Weisen“, die trotz fehlender Weisheit sich als Weise aufführten. Sokrates sah in Jesu Lehren erhebliche Analogien zu seinem Wirken 400 Jahre zuvor.

2Salz und Wasser sind die Rohstoffe, die quasi nicht zu verbrauchen sind. Jeder Tropfen Wasser, der konsumierte wurde findet wieder zurück in den Kreislauf. 40 Billiarden Tonnen Salz soll es auf der Erde geben. Und es kommt stetig neues Salz hinzu. Über Meteoriten gelangt Salz aus dem Weltraum auf die Erde. Salz ist ein Mineral und überlebenswichtig, genau wie Wasser. In der Bibel werden die beiden Rohstoffe oft im Kontext mit Leben, ewigen Leben und Lebensart gebracht. So heißt es bspw., „Deine Rede sei wie das Salz in der Nahrung“.  

Bibel Zitate aus Matthäus Kapitel 5     

Demnächst: Teil 2

Bildnachweis: Powtoon. Com

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