Verlässt auch Du Deine Höhle nicht?

Esel
Verlässt auch Du Deine Höhle nicht?
Platon hatte den Einfall, Menschen von Kindheit an, in einer Höhle so zu fixieren, dass Sie nur tiefer in die Höhle, bis auf eine Wand, hinein sehen konnten. Was hinter ihnen passierte, vor dem offenen Ausgang der Höhle, dass konnten sie nicht sehen. Sie sahen nur die Schatten der passierenden Menschen und Tiere auf der Wand vor Ihnen. Sogar die Sonne war ihnen fremd, da hinter den Vorbeilaufenden ein Feuerchen loderte. Das war ihre Welt, die Schattenwelt!
Ich gebe zu, dieses Beispiel ist noch absurder als das Beispiel mit dem Weichensteller in meinem letzten Post, der über Tod und Leben entscheiden musste (http://xn--mutlumller-feb.de/2020/10/05/wer-muss-sterben/). Und auch ein bisschen brutal oder unmenschlich mutet Platons Gleichnis an. Aber bei solchen Gleichnissen oder Gedankenbildern, geht es eben nicht um eine realistische Darstellung sondern – wie der Name es schon sagt – um ein Gleichnis.
Gleichnis: „Kurze Erzählung, die einen abstrakten Sachverhalt im Bild deutlich zu machen sucht“ (Wikipedia) Jesus sagte bspw. „Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr, als ein Reicher ins Königreich Gottes eingeht.“ Dieses Art Gleichnis nennt man in der Rhetorik eine Hyperbel.
Platon erzählte weiter, dass einer der Menschen entfesselt wurde, die Höhle verließ und zum ersten Mal die Wirklichkeit erlebte. Keine Schatten, echte Esel, echte Menschen und eine echte Sonne!
Normalerweise würde kein Mensch zurück in die Höhle gehen. In Platons Fall kam es aber dazu. Der über die „Schattenwelt hinaus Denkende“, saß wieder an seinem Platz. Die Kommunikation der Mitbewohner über die Ereignisse in der Schattenwelt auf der Höhlenwand, erschien ihm nun langweilig und deplatziert. Sie hatten eine intellektualisierte Art des Diskutierens entwickelt, die vor dem Hintergrund dieser Banalitäten befremdend anti-Intellektuell anmutete. Dem Realitäts-Touristen brennt es auf der Zunge, die Erkenntnis über die Realität kund zu tun und es sprudelt nur so aus ihm hervor.
Aber er wird zum Gespött seiner Mitbewohner. Man hält seine Ausführungen für Geschwurbel, man erklärt ihn zum Religioten! Der Ausflügler merkt, die Mitbewohner sind ihrer Schattenwelt extrem verhaftet. Dieses starke Konstrukt ist kaum überwindbar. Laterales Denken ist nicht unbekannt, wird aber von vornherein verhindert.
Wie beschreibt Platon den „Religioten“:
„Scheint es dir verwunderlich, wenn einer, der von den göttlichen Anschauungen her in das menschliche Jammertal herabkommt, haltungslos ist und sich recht lächerlich ausnimmt, wenn er, noch getrübten Blicks und noch nicht wieder genügend an die hiesige Finsternis gewöhnt, sich genötigt sieht, in Gerichtshöfen oder anderswo (vielleicht auf Facebook) um die Schatten der Gerechtigkeit zu streiten …”https://www.thur.de/philo/philo5.htm)
Auch Platon schien nicht ganz gottlos zu argumentieren.
Anwendung in der Moderne!
Die Höhle der Gefesselten, war die Realität in den Köpfen der Gefesselten. Eine der heutigen „Pseudo-Realitäten“, ist die Evolutionstheorie. Viele Menschen wurden entweder von Jung an, oder während des Studiums mit der ET indoktriniert. Und diese Menschen reagieren auch wie die „bodenständigen Höhlenbewohner“.
Platon implizierte, dass die Höhlenbewohner – wenn sie nicht gefesselt gewesen wären – durchaus den „über die Schattenwelt hinaus Denker“, wegen seiner „Über Gedanken“, umgebracht hätten. Geistiges war ihnen fremd! In Judas 10 findet man Platons biblischen Spiegel:
„10 Diese aber lästern, was sie nicht kennen; was sie aber von Natur aus verstehen wie die unvernünftigen Tiere, daran gehen sie zugrunde.“
Das Höhlenbeispiel lässt sich sehr gut auf die „Höhle Deutschland“ projizieren:
Im Osten glauben nur 35% an eine Schöpfung durch Gott, in Westdeutschland sind es dagegen 54%. (https://www.spiegel.de/…/umfrage-jeder-zweite-deutsche…)
Die „Ostdeutsche Höhle“ leidet nach 30 Jahren immer noch unter den Fesseln des gottlosen Sozialismus. Der Westen nähert sich aber immer näher an, da schon in den Schulen, ab der 5. Klasse die Evolutionstheorie gelehrt wird.
Und ähnlich wie in Platons Beispiel: Wer nicht mit dem Strom schwimmt, wird nieder gemacht und beschimpft. Jemand der an Gott glaubt ist ein Religiot. Argumentationen wird ausgewichen, da die ET nur aus Behauptungen oder einem Mix aus fachlich hochwertigen Inhalten und den Märchen der ET besteht.
Wenn bspw. ein Naturwissenschaftler mit seinem spezialisierten Höhlenwissen behauptet, „Einige Retrovieren sitzen bei Affen und Menschen an denselben Stellen zwischen den Basenpaaren der Gene“, und dies als Beweis der Vererbung durch gemeinsame Vorfahren vor 100 Millionen Jahren deklarieren, steht man als Nicht Naturwissenschaftler erst mal auf dem Schlauch.
Das einfachste Gegenargument – da muss man aber erst mal drauf kommen – ist der Hinweis auf die Übertragung von HIV des Affen auf den Menschen, wo es zu AIDS mutierte. Zum ersten Mal wurde dies an einem Menschen 1904 festgestellt. HIV wird nur durch Körperflüssigkeiten übertragen, nicht durch Aerosole wie bei COVID19. Welcher dieser „Höhlenforscher“ will denn den Nachweis erbringen, das es nicht schon vor 2000 oder 3000 Jahren zu dem Austausch von Erbgut zwischen Affen und Menschen gekommen ist? Dass das funktioniert, ist bewiesen.
Wenn man sich als, „über die evolutionäre Schattenwelt hinaus Denker“, mit den sogenannten Beweisen der ET beschäftigt, bleiben nur die unrealistischen Schatten auf der Höhlenwand: Ein Esel der draußen vor der Höhle vorbei läuft, erzeugt die Aufmerksamkeit der Höhlengemeinschaft: „Das könnte doch ein Gnupsu sein“, meint einer. Der andere meint, „Nein, nein, das ist ein Lisifran! Der kommt aus einer anderen Schattenwelt! Er soll einer unserer Vorfahren sein! Von dem hat mir mein Großvater erzählt.“ „Ja, genau! Mein Großvater hat mir auch von dem Lisifran erzählt“, meint ein dritter im Bunde. „Der kommt aus einer anderen Schattenwelt, die vor 100 Millionen Jahren unterging!“ „Gut, gut“ meint ein vierter Höhlenbewohner, der sich den Titel eines Professors erarbeitet hat und letztes Jahr den „Höhlennobelpreis“ erhalten hat. „Lasst uns abstimmen, damit wir entweder den Gnupsu oder den Lisifran als einen unserer Vorfahren deklarieren.
Aha, fünf Stimmen für den Lisifran, zwei für den Gnupsu und eine Enthaltung. Immanuel, warum hast du dich enthalten?“
„Der Gnupsu oder Lisifran, wie ihr unsere Vorfahren nennt, das war ein Esel!“
Man stelle sich vor, dass für eine „Sinn entleerte“ Theorie wie die Evolutionstheorie, weltweit Milliarden von Euro für Lehrer, Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiter und Buchautoren in den Sand gesetzt werden. Wie traurig!

Sokrates, ein Apostel Jesu? Teil 2

Sokrates

Sokrates, ein Apostel Jesu? Teil 2

Lesen Sie Teil 1: http://mutlumüller.de/2020/09/08/sokrates-ein-apostel-jesu/

 

Welche Fragen hätte Sokrates gestellt?

Stellen Sie sich vor, Sokrates hätte als Un-Zeitgenosse am See Genezareth in der ersten Reihe gestanden. Neben ihm stehen der junge Platon und Xenophon.  Jesus sitzt auf einer Anhöhe, seine Jünger sitzen etwas tiefer auf dem Gras bewachsenen Hang. Sokrates ist gespannt, Jesu Rede zu hören.

Er selbst hat letztens beobachtet, wie Jesus einen Blinden heilte. Manche behaupteten, der Blinde war gar nicht blind. Aber der Blinde war in seinem Dorf von Kindesbeinen an als blinder Bettler bekannt. Da war Jesus noch gar nicht als Christus unterwegs. Diese Art der Manipulation war also gar nicht möglich.  

Sokrates berichtete das Wunder Platon und Xenophon.  „Jesus zauberte den Blinden nicht einfach gesund! Er nahm Erde und seine Spucke und strich den Brei auf die Augen des Blinden.“

„Spucke und Erde?“, wiederholte Platon. „Wirkte etwa seine Spucke das Wunder?“

„Vielleicht war es gar kein Wunder, vielleicht wollte Jesus den Menschen damit etwas sagen. Er soll auch Wunder ohne  Erde und Spucke vollführt haben.“ Sokrates dachte weiter als seine Schüler. „Laut Schöpfungsbericht benutze sein Vater Jahwe, Erde um uns Menschen zu konstruieren. Und es wäre vorstellbar, dass in der Spucke Substanzen1 enthalten sind, die eine Rekonstruktion des Augenlichts ermöglichen. Jesus wollte mit  diesem Prozedere anzeigen, dass es aus göttlicher Perspektive  Verfahren existieren, die für und Menschen aussehen wie Wunder.“

1Der Speichel enthält Mundschleimhautzellen, die wiederum die DNA eines Menschen enthält. Da der Blinde, im Gegensatz zu anderen Menschen, die durch Wunder geheilt wurden, von Kindheit an blind war, kann es sich um einen DNA Fehler (Mutation) gehandelt haben. Da der Großteil der Bibel für unsere Zeit geschrieben worden ist, wusste Jesus natürlich, dass wir eines Tages die DNA entschlüsseln würden oder auch die Epigenetik kennen würden. Für die Menschen damals machte „Erde und Spucke“ noch nicht so viel Sinn. Aus heutiger Sicht, in Kenntnis „personalisierter DNA Analysen oder Stammzellentherapie“, kann man Jesus Prozedere  durchaus als Hinweis verstehen, dass einmal Erbkrankheiten der Vergangenheit angehören werden. Die Bibel verwendet natürlich nicht Begriffe wie DNA oder DNS, sondern wählte beschreibende Texte, die eindeutig das Vorhandensein einer Formel dokumentiert, die die Entwicklung eines Menschen  steuert.

Siehe: http://mutlumüller.de/2020/05/09/impliziert-die-bibel-replikanten/      

Sokrates war überzeugt, ein Mann der Blinde heilen kann, muss weise sein! Von daher auch die hohe Anspannung bezüglich der zu erwartenden Rede Jesu. Er hatte viele „weise“ Männer in Athen im Dialog gestellt und sehr schnell ermittelt, dass diese Männer nur weise in ihren eigenen Augen waren.  Sogar einige Handwerker, die ihr Handwerk wirklich bravourös beherrschten, leiteten auf Basis ihres Spezialwissens, eine all umfassenden Weisheit ab und befanden sich selbst als weise.

Als Jesus den Blinden heilte, konnte Sokrates  dagegen eine auffällige Bescheidenheit in Jesu Verhalten erkennen. Unglaublich! Ein Mann der Blinde sehend machen kann,  verhält sich bescheidener, als alle Männer Athens, die er zur Rede stellte.

Jesus spricht zu der Volksmenge: „  

3„Glücklich sind die, die sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewusst sind, denn das Königreich des Himmels gehört ihnen.


‚Also geht es doch zu den Göttern? Hat der Athener Volksglaube doch Recht? Ich war mir nie sicher‘ überlegt Sokrates, ‚aber in meiner Apologie habe ich diese Vermutung zumindest geäußert. Und was sagte Jesus? „Gott“ und nicht „Götter“? Als ob ich es damals geahnt hätte, als ich die Büste des „unbekannten Gottes“ erschaffen habe.

Zu dem Königreich der Himmel muss ich Jesus aber noch genauer befragen!‘

Jesus war schon etwas weiter gekommen:

5„Glücklich sind die, die ein mildes Wesen haben, denn sie werden die Erde erben.“

Xenophon äußerte seinen Unmut, „Gerade redet er noch über das Himmelsreich, jetzt sollen die Menschen plötzlich die Erde erben?“

„Nein, nein. Der letzte Satz macht Sinn“, interveniert Sokrates. „Ihr wisst, ich habe mich intensiv mit den Psalmen und mit Sprüche beschäftigt. In beiden Bibelbüchern wird diese Aussage bestätigt. In Psalm Kapitel 37 bspw. wird gesagt, „die Sanftmütigen werden die Erde erben“. In Sprüche Kapitel 2 heißt es, „Die Rechtschaffenen werden auf der Erde weilen“ und es wird sogar von einer vorhergehenden Vernichtung der Bösen gesprochen. Und da musste ich schon immer an meine Athener Ankläger denken, wiewohl sie überredend gelogen haben und meine Wahrheiten in Lügen verdrehten! Vorgebend, sich um ein gutes Gedeihen der Athener Jugend zu kümmern!

Aber ich gebe Dir Recht Xenophon. Das ist ein Gedanke, der mir in der Bibel bisher nicht untergekommen ist. Sicher, der Athener Volksglaube sieht uns nach dem Tode bei den Göttern wohnen, nicht aber das Alte Testament. Die Frage, die ich dem Jesus stellen will, „ Was ist der Unterschied zwischen denen, die ihre geistigen Bedürfnisse kennen und denen, die ein mildes Wesen haben. Jesus scheint zwischen zwei Gruppen von Menschen zu unterscheiden.“

7  Glücklich sind die Barmherzigen, denn sie werden barmherzig behandelt werden. 8  Glücklich sind die, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott sehen.9  Glücklich sind die, die den Frieden fördern, denn sie werden Söhne Gottes genannt werden

Sokrates: „Xenophon, kannst Du Dich noch an meine zweite Frage bei unserer ersten Begegnung erinnern?“

Xenophon: Du fragtest, „Und wo werden die Menschen edel und tüchtig?“

Sokrates: „Ich sage Euch: Hier werden Menschen edel und tüchtig.“

Platons und Xenophons Gesichter strahlten im Kontrast zu Sokrates Gesicht, eher Unglauben aus. Sokrates saugte dagegen jedes Wort auf. Jetzt gerade wieder dieser Hinweis….“denn sie werden Gott sehen“.

„10  Glücklich sind die, die verfolgt werden, weil sie das Richtige tun, denn das Königreich des Himmels gehört ihnen. 11  Glücklich seid ihr, wenn man euch meinetwegen beschimpft, verfolgten und alle möglichen boshaften Lügen über euch erzählt. 12  Freut euch und seid überglücklich, denn eure Belohnung im Himmel ist groß. Schließlich wurden die Propheten vor euch genauso verfolgt.“

Sokrates dachte zurück: ‚Nachdem die Athener Volksversammlung ihn zum Tode verurteilt hat, wusste er, er tat das Richtige. Auch wenn er noch dachte, er würde im Auftrag von Zeus handeln, war er sich jetzt schon sicher, es war nicht Zeus, auch nicht das Orakel, es war der Vater von Jesus Christus. Zudem sprach er meistens Gott, mit „der Gott“ an, da er sich sehr unsicher war, wer wirklich Gott ist. Jesu Vater kannte er bisher nur vom Hörensagen. Der Gott des Alten Testaments, JHWH. Jesus war ihm aus dem Alten Testament relativ unbekannt. Aber er hatte mal über die erste Schöpfung Gottes gelesen, einem Werkmeister. Er könnte Jesus gewesen sein (Sprüche 8:27-31).

‘Aber wenn der „Sohn“ mit einer solchen Macht und Weisheit redete und handelte, aber trotzdem dabei eine unbeschreibliche Demut und Bescheidenheit ausstrahlte, dann konnte der Vater nur noch größer sein als Jesus,’ überlegte sich Sokrates.

„Gott werde ich mehr gehorchen, als euch Männern von Athen, die nur Ehre, Ruhm und Reichtum präferieren! Aus Reichtum entsteht keine Tugend, aber aus Tugend Reichtum!“ Sokrates spürte damals eine aufwallende Kraft, die den bevorstehenden Gift Tod, dem er hätte ausweichen können, vollkommen belanglos machte. Noch im Moment der Leerung des Giftbechers, spürte er diese Kraft.‘

Jesu Stimme klang so vertraut, wie eine Stimme, die schon immer da war.

„13  Ihr seid das Salz2 der Erde. 4  Ihr seid das Licht der Welt. 16  So lasst auch ihr euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Taten sehen und euren Vater, der im Himmel ist, verherrlichen.“

Einen ähnlichen Auftrag gab Sokrates seinen Schülern, nach seinem Tod, sein Werk weiter zu führen. Athen wieder auf den Weg der Gerechtigkeit und der Tugend zurück zu führen. Er forderte sogar den Teil der Volksversammlung auf, der gegen seinen Tod gestimmt hatte, seine Söhne zu bestrafen, falls sie zu solchen Nichtsnutzen heranwachsen sollten, wie die „Weisen“, die trotz fehlender Weisheit sich als Weise aufführten. Sokrates sah in Jesu Lehren erhebliche Analogien zu seinem Wirken 400 Jahre zuvor.

2Salz und Wasser sind die Rohstoffe, die quasi nicht zu verbrauchen sind. Jeder Tropfen Wasser, der konsumierte wurde findet wieder zurück in den Kreislauf. 40 Billiarden Tonnen Salz soll es auf der Erde geben. Und es kommt stetig neues Salz hinzu. Über Meteoriten gelangt Salz aus dem Weltraum auf die Erde. Salz ist ein Mineral und überlebenswichtig, genau wie Wasser. In der Bibel werden die beiden Rohstoffe oft im Kontext mit Leben, ewigen Leben und Lebensart gebracht. So heißt es bspw., „Deine Rede sei wie das Salz in der Nahrung“.  

Bibel Zitate aus Matthäus Kapitel 5     

Demnächst: Teil 2

Bildnachweis: Powtoon. Com

http://mutlumüller.de

Sokrates, ein Apostel Jesu?

Sokrates
Sokrates, ein Apostel Jesu? Teil 1
Seitdem ich mich mit Sokrates befasst habe, ist Sokrates mein Freund. Jesus war schon längere Zeit mein Freund.
Umso verwunderlicher ist es für mich, warum viele, die Sokrates verehren, Jesus hassen oder ignorieren? Ich behaupte, hätte Sokrates Jesus getroffen, er hätte ihm viele Fragen gestellt und wäre ein Freund Jesu geworden, vielleicht sogar einer seiner Apostel.
Hinzu kommt, dass Jesu Existenz von manchen Menschen bezweifelt wird, dieselben aber, nie die Existenz Sokrates bezweifeln würden, häufig sogar ihn als „göttlichen Sokrates“ beschreiben. Zweifel auch, obwohl Sokrates 399 Jahre vor Jesu Geburt starb und weniger Zeitgenossen über ihn berichteten, als Zeitgenossen über Jesus berichteten.
Das Problem was andere Autoren in einer fiktiven Kommunikation zwischen Sokrates und Jesus haben, sie halten Jesus für den allmächtigen Gott, auf Erden in Menschengestalt. Dazu später mehr.
Faktische Parallelen zu Jesus Christus
Beide Personen schrieben nie ein Wort. Konnte Jesus schreiben? Er konnte, der Nachweis erfolgt in Johannes 8:4.
Konnte Sokrates schreiben? Nun er soll wohlhabend gewesen sein und auch die Schule besucht haben. Jesus als auch Sokrates waren handwerklich ausgebildet. Sokrates Bildhauer, Jesus Tischler.
In beiden Fällen, waren es Sokrates Schüler und Jesu Apostel, die das Wirken und Lehren ihrer Lehrer niederschrieben.
Platon und Xenophon schrieben über Sokrates. Matthäus, Markus, Lukas und Johannes schrieben über Jesus. Außer biblisch berichtete der Geschichtsschreiber Josephus über Jesus Christus.
Beide Personen wurden zu Unrecht zu Tode verurteilt. Beide hätten sich der Hinrichtung entziehen können, beide haben sich dem Urteil gestellt.
Sokrates sprach auf öffentlichen Plätzen, Jesus ebenfalls.
Beide beteiligten sich nicht an Politik.
Matthäus 4:8,9
Als Nächstes nahm ihn der Teufel mit auf einen ungewöhnlich hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Pracht. 9 Er sagte zu ihm: „Das alles gebe ich dir, wenn du dich auf den Boden wirfst und mir einen Akt der Anbetung erweist.“
Eine bekannte Aussage Jesus, „Mein Königreich ist nicht von dieser Welt“, trifft allerdings nicht den Kern der Aussage der Apologie Platons, „Athen als Politiker keinen Nutzen hätte bringen zu können“, weil Jesus den Nutzen seiner Herrschaft in die Zukunft verlegte. Sokrates sah seine Zukunft im Tod, entweder im Hades, vereint mit anderen Menschen der Vergangenheit, gemäß dem Volksglauben, oder in einem „Schlaf“, den er durchaus als einen geruhsamen Schlaf identifizierte.
Hätte Sokrates Jesus getroffen, hätte ihm Jesus beide Aussagen im Ansatz bestätigt. Dazu später mehr.
Startschnittpunkt beider Persönlichkeiten
Wenngleich über Jesu Aufwachsen relativ viele Informationen vorhanden sind, über Sokrates Kindheit ist nichts bekannt. Jesus wird schon als Kind als geistig reifer Redner beschrieben, der im Tempel Gespräche mit den Pharisäern führte, die über seine Lehrfähigkeit erstaunt waren.
Der Lebensabschnitt, den man beiden als Beginn ihrer Tätigkeit als Lehrer zuschreiben kann, startete mit Lehrtätigkeit auf der Straße oder dem Land und der – ja, ich will nicht sagen Rekrutierung von Schülern oder Jüngern – sondern der Einsammlung dieser Anhänger.
Die Art und Weise der Einsammlung der Schüler oder Apostel unterschied sich marginal. Jesus ging zielgerichtet auf Menschen zu, um sie aufzufordern, ihm nachzufolgen. Dies deutet darauf hin, dass Jesus als Sohn Gottes schon einer Vorauswahl folgte, die nicht auf Zufall beruhte. Es ist nicht davon auszugehen, dass Jesus wahllos, ohne Ansehen der Person seine Apostel bestimmte.
Matthäus 4:18-20
18 Als er am See von Galilạ̈a entlangging, sah er zwei Brüder, Sịmon, genannt Petrus,t und dessen Bruder Andreas, die gerade ein Netz in den See auswarfen. Sie waren nämlich Fischer. 19 Er sagte zu ihnen: „Folgt mir nach und ich mache euch zu Menschenfischern.“ 20 Sofort verließen sie ihre Netze und folgten ihm.
Bei Sokrates war es ähnlich, er konnte seine Schüler aber nicht durch übersinnliche Kommunikation auffordern ihm zu folgen. Er musste auf der Beziehungs- und Sachebene tätig werden, um potenzielle Schüler zu animieren, seine Anhänger zu werden.
Ein Beispiel war Xenophon, ein junger Athener aus reichem Hause, dem Sokrates vielleicht in einer Gasse auflauerte. Es ist vorstellbar, dass Sokrates auch schon im Vorfeld Informationen über junge Männer sammelte, die mit seiner Philosophie ansprechbar waren.
Tatsache ist, Sokrates traf Xenophon in einer Gasse und fragte ihn, wo man hier gute Lebensmittel kaufen könnte. Xenophon beantwortete die Frage, worauf hin Sokrates als nächstes fragte, „Und wo werden die Menschen edel und tüchtig?“
Daraufhin soll Xenophon Sokrates gefolgt sein und nach dem Tod ein „Gastmahl“ und „die „Verteidigungsrede des Sokrates“ geschrieben haben. An dieser Stelle taucht ein erster Unterschied zu Jesu Aposteln auf. In allen Evangelien ergänzten sich die Schreiber kooperativ oder übereinstimmen.
Das Verhältnis zwischen Platon und Xenophon, soll eher konkurrierend bestanden haben.
Demnächst: Teil 2 http://mutlumüller.de
Bildnachweis: Powtoon. com