Verlässt auch Du Deine Höhle nicht?
Platon hatte den Einfall, Menschen von Kindheit an, in einer Höhle so zu fixieren, dass Sie nur tiefer in die Höhle, bis auf eine Wand, hinein sehen konnten. Was hinter ihnen passierte, vor dem offenen Ausgang der Höhle, dass konnten sie nicht sehen. Sie sahen nur die Schatten der passierenden Menschen und Tiere auf der Wand vor Ihnen. Sogar die Sonne war ihnen fremd, da hinter den Vorbeilaufenden ein Feuerchen loderte. Das war ihre Welt, die Schattenwelt!
Ich gebe zu, dieses Beispiel ist noch absurder als das Beispiel mit dem Weichensteller in meinem letzten Post, der über Tod und Leben entscheiden musste (http://xn--mutlumller-feb.de/2020/10/05/wer-muss-sterben/). Und auch ein bisschen brutal oder unmenschlich mutet Platons Gleichnis an. Aber bei solchen Gleichnissen oder Gedankenbildern, geht es eben nicht um eine realistische Darstellung sondern – wie der Name es schon sagt – um ein Gleichnis.
Gleichnis: „Kurze Erzählung, die einen abstrakten Sachverhalt im Bild deutlich zu machen sucht“ (Wikipedia) Jesus sagte bspw. „Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr, als ein Reicher ins Königreich Gottes eingeht.“ Dieses Art Gleichnis nennt man in der Rhetorik eine Hyperbel.
Platon erzählte weiter, dass einer der Menschen entfesselt wurde, die Höhle verließ und zum ersten Mal die Wirklichkeit erlebte. Keine Schatten, echte Esel, echte Menschen und eine echte Sonne!
Normalerweise würde kein Mensch zurück in die Höhle gehen. In Platons Fall kam es aber dazu. Der über die „Schattenwelt hinaus Denkende“, saß wieder an seinem Platz. Die Kommunikation der Mitbewohner über die Ereignisse in der Schattenwelt auf der Höhlenwand, erschien ihm nun langweilig und deplatziert. Sie hatten eine intellektualisierte Art des Diskutierens entwickelt, die vor dem Hintergrund dieser Banalitäten befremdend anti-Intellektuell anmutete. Dem Realitäts-Touristen brennt es auf der Zunge, die Erkenntnis über die Realität kund zu tun und es sprudelt nur so aus ihm hervor.
Aber er wird zum Gespött seiner Mitbewohner. Man hält seine Ausführungen für Geschwurbel, man erklärt ihn zum Religioten! Der Ausflügler merkt, die Mitbewohner sind ihrer Schattenwelt extrem verhaftet. Dieses starke Konstrukt ist kaum überwindbar. Laterales Denken ist nicht unbekannt, wird aber von vornherein verhindert.
Wie beschreibt Platon den „Religioten“:
„Scheint es dir verwunderlich, wenn einer, der von den göttlichen Anschauungen her in das menschliche Jammertal herabkommt, haltungslos ist und sich recht lächerlich ausnimmt, wenn er, noch getrübten Blicks und noch nicht wieder genügend an die hiesige Finsternis gewöhnt, sich genötigt sieht, in Gerichtshöfen oder anderswo (vielleicht auf Facebook) um die Schatten der Gerechtigkeit zu streiten …”( https://www.thur.de/philo/philo5.htm)
Auch Platon schien nicht ganz gottlos zu argumentieren.
Anwendung in der Moderne!
Die Höhle der Gefesselten, war die Realität in den Köpfen der Gefesselten. Eine der heutigen „Pseudo-Realitäten“, ist die Evolutionstheorie. Viele Menschen wurden entweder von Jung an, oder während des Studiums mit der ET indoktriniert. Und diese Menschen reagieren auch wie die „bodenständigen Höhlenbewohner“.
Platon implizierte, dass die Höhlenbewohner – wenn sie nicht gefesselt gewesen wären – durchaus den „über die Schattenwelt hinaus Denker“, wegen seiner „Über Gedanken“, umgebracht hätten. Geistiges war ihnen fremd! In Judas 10 findet man Platons biblischen Spiegel:
„10 Diese aber lästern, was sie nicht kennen; was sie aber von Natur aus verstehen wie die unvernünftigen Tiere, daran gehen sie zugrunde.“
Das Höhlenbeispiel lässt sich sehr gut auf die „Höhle Deutschland“ projizieren:
Im Osten glauben nur 35% an eine Schöpfung durch Gott, in Westdeutschland sind es dagegen 54%. (https://www.spiegel.de/…/umfrage-jeder-zweite-deutsche…)
Die „Ostdeutsche Höhle“ leidet nach 30 Jahren immer noch unter den Fesseln des gottlosen Sozialismus. Der Westen nähert sich aber immer näher an, da schon in den Schulen, ab der 5. Klasse die Evolutionstheorie gelehrt wird.
Und ähnlich wie in Platons Beispiel: Wer nicht mit dem Strom schwimmt, wird nieder gemacht und beschimpft. Jemand der an Gott glaubt ist ein Religiot. Argumentationen wird ausgewichen, da die ET nur aus Behauptungen oder einem Mix aus fachlich hochwertigen Inhalten und den Märchen der ET besteht.
Wenn bspw. ein Naturwissenschaftler mit seinem spezialisierten Höhlenwissen behauptet, „Einige Retrovieren sitzen bei Affen und Menschen an denselben Stellen zwischen den Basenpaaren der Gene“, und dies als Beweis der Vererbung durch gemeinsame Vorfahren vor 100 Millionen Jahren deklarieren, steht man als Nicht Naturwissenschaftler erst mal auf dem Schlauch.
Das einfachste Gegenargument – da muss man aber erst mal drauf kommen – ist der Hinweis auf die Übertragung von HIV des Affen auf den Menschen, wo es zu AIDS mutierte. Zum ersten Mal wurde dies an einem Menschen 1904 festgestellt. HIV wird nur durch Körperflüssigkeiten übertragen, nicht durch Aerosole wie bei COVID19. Welcher dieser „Höhlenforscher“ will denn den Nachweis erbringen, das es nicht schon vor 2000 oder 3000 Jahren zu dem Austausch von Erbgut zwischen Affen und Menschen gekommen ist? Dass das funktioniert, ist bewiesen.
Wenn man sich als, „über die evolutionäre Schattenwelt hinaus Denker“, mit den sogenannten Beweisen der ET beschäftigt, bleiben nur die unrealistischen Schatten auf der Höhlenwand: Ein Esel der draußen vor der Höhle vorbei läuft, erzeugt die Aufmerksamkeit der Höhlengemeinschaft: „Das könnte doch ein Gnupsu sein“, meint einer. Der andere meint, „Nein, nein, das ist ein Lisifran! Der kommt aus einer anderen Schattenwelt! Er soll einer unserer Vorfahren sein! Von dem hat mir mein Großvater erzählt.“ „Ja, genau! Mein Großvater hat mir auch von dem Lisifran erzählt“, meint ein dritter im Bunde. „Der kommt aus einer anderen Schattenwelt, die vor 100 Millionen Jahren unterging!“ „Gut, gut“ meint ein vierter Höhlenbewohner, der sich den Titel eines Professors erarbeitet hat und letztes Jahr den „Höhlennobelpreis“ erhalten hat. „Lasst uns abstimmen, damit wir entweder den Gnupsu oder den Lisifran als einen unserer Vorfahren deklarieren.
Aha, fünf Stimmen für den Lisifran, zwei für den Gnupsu und eine Enthaltung. Immanuel, warum hast du dich enthalten?“
„Der Gnupsu oder Lisifran, wie ihr unsere Vorfahren nennt, das war ein Esel!“
Man stelle sich vor, dass für eine „Sinn entleerte“ Theorie wie die Evolutionstheorie, weltweit Milliarden von Euro für Lehrer, Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiter und Buchautoren in den Sand gesetzt werden. Wie traurig!