Offener Brief: „Sehr geehrter Herr Professor Dr. Precht.“

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In Anbetracht Ihrer vielseitigen Wissensgebiete, die Sie in der Regel erstklassig beherrschen, möchte ich Ihnen eine eklatante Lücke in Ihrem Wissensgebäude nachweisen. Das Problem das sich ergibt ist, dass Ihre enormes Wissensgebäude, kombiniert mit Ihren rhetorischen Fähigkeiten suggeriert, „alles was Sie von sich geben, ist wissenschaftlich evident“.

 

Sie selbst prangern die fehlende Urteilsfähigkeit eines Großteils der Menschheit an. Sie begehen aber selbst den Fehler, Urteile zu formulieren, die auf nicht evidenten Aussagen beruhen.

Wie würden Sie reagieren, wenn man einige Sätze aus Ihrem Buch entnehmen würde, und diese selektiv und vollkommen falsch interpretieren würde? Oder wenn man aufgrund von Hörensagen, Ihre Bücher diskreditieren würde, ohne diese je gelesen zu haben?

Sie meinen, Sie hätte nie so gedankenlos gehandelt? Nun, den Nachweis werde ich Ihnen erbringen.

 

„Alles was wir wissen, wissen wir durch die Wissenschaft.“

An anderer Stelle nannten Sie ein präzises Beispiel:

Alles was wir über Hygiene wissen, wissen wir durch die Wissenschaft.“

Diese Behauptung ist sehr leicht zu widerlegen. Die Quarantäne wurde bspw. nicht von der Wissenschaft erfunden. Diverse Verhaltensmaßnahmen zur Hygiene, wurden schon 1500 v.Chr. niedergeschrieben, etwa 1300 Jahre vor Archimedes, dem Begründer der Wissenschaft, der die Wissenschaft quasi erfand. Dazu in einem Umfeld, in dem bspw. Wunden noch mit Dung vom Esel geheilt werden sollten.

Quarantäne

„Und wenn der Priester ihn besieht, und siehe, es ist kein weißes Haar in dem Fleck, und er ist nicht niedriger als die übrige Haut und ist blass, dann soll der Priester ihn für sieben Tage einschließen.

Priester ersetzten hier noch die Ärzte, was der Relevanz der Weisungen keinen Abbruch tat. Im Kontext wird die Krankheit, der Fleck, als Aussatz bezeichnet.

Aber hier wird nicht nur die Ansteckungsgefahr durch den Menschen Rechnung getragen, auch die Desinfektion oder Beseitigung der Kleidung wurde vorgegeben.

„52 Und man soll das Kleid oder das Gewebe oder das Gewirkte aus Wolle oder aus Leinen oder jedes Gerät aus Fell, woran das Mal ist, verbrennen; denn ein bösartiger Aussatz ist es: Mit Feuer soll es verbrannt werden.“

 

Leichengift

Bei diesem Beispiel wird Ihr Loblied auf die Wissenschaft nicht unbedingt bestätigt. Das „Kindbettfieber“ wird Ihnen sicherlich bekannt sein. Abgesehen von Dr. Ignaz Semmelweiß, tat sich die Wissenschaft sehr schwer, die Konsequenzen seiner Forschung zu akzeptieren.

Im 19. Jahrhundert starb noch jede 6. Gebärende an dieser Krankheit. Wie entwickelte sich das Kindbettfieber? Aus Wikipedia:

Erreger dieser Infektion können StaphylokokkenStreptokokkenEscherichia coliNeisseria gonorrhoeae und diverse Anaerobier sein. Sie dringen durch die große Wundfläche in der Gebärmutter, die durch Ablösung der Plazenta entstanden ist, in den Körper und die Blutbahn ein. Der Muttermund ist in den Tagen nach der Geburt noch klaffend geöffnet, so dass eine direkte Verbindung zwischen der Gebärmutter und der Scheide besteht.“

Aus https://www.diepta.de/news/mit-an-der-hand-klebenden-cadavertheilen

„Dr. Ignaz Semmelweis aber beobachtete, dass die Sterblichkeitsrate in der angrenzenden Abteilung, in der die Hebammen ausgebildet wurden, viel niedriger lag. Er schlussfolgerte daraus, dass die Schwestern eben nicht vorher mit Leichen in Berührung gekommen waren wie es die Ärzte taten. Nach dem Sezieren eilten die Doktores „mit an der Hand klebenden Cadavertheilen“ zu den Gebärenden, notierte sich Semmelweis.“

Was sagt uns das Buch, das Sie mehrfach vor einem Millionenpublikum ins Lächerliche ziehen oder kritisch hinterfragen? Alle Frauen, die diesen quälenden Tod erleiden mussten, hätten dies nicht durchmachen müssen, wenn man folgenden Rat berücksichtigt hätte:

 Wer einen Toten berührt, soll sieben Tage unrein sein.12  Er soll sich am dritten Tag mit dem Wasser reinigen und am siebten Tag ist er rein. Reinigt er sich am dritten Tag jedoch nicht, ist er am siebten Tag nicht rein. 13  Jeder, der den Körper eines Toten berührt und sich nicht reinigt, hat JAWES Stiftshütte verunreinigt. Der Betreffende muss aus Israel entfernt werden. Weil das Reinigungswasser nicht auf ihn gesprengt worden ist, ist er weiter unrein. Seine Unreinheit bleibt an ihm.

Aber da dieses Buch, die Bibel, im 19. Jahrhundert schon als Märchenbuch verunglimpft wurde, bemaß man den Hygieneregeln der über 600 mosaischen Gesetze keinerlei Bedeutsamkeit zu.

Spätestens seit Galileo Galileis heliozentrischem Weltmodell, galt die Bibel als Märchenbuch. Noch heute glauben die Menschen, die Bibel stünde im Widerspruch zum  heliozentrischen Weltmodell. Nur kann niemand die Bibelstelle finden, die den Wiederspruch erzeugen soll.

„Gott erschuf erst die Erde und danach die „zwei Lichter“ (1. Mose 1:14).“ 

Allerdings spricht die Bibel auch von einer „Ausdehnung“ des Universums. Nichts von beiden kann als Widerspruch zu Galileis Beobachtungen verwendet werden.

Im Gegenteil, noch dreihundert Jahre nach Hiob 26:7…..

 “Er spannt den Norden aus über der Leere, hängt die Erde auf über dem Nichts“.

…… glaubten die Menschen die Erde sei eine Scheibe oder ein Stier trägt die Erde auf seinen Hörnern.

Die katholische Kirche hat die Bibel in Verruf gebracht. Die gesamte Bibelkritik beruht auf den Fehlern der katholischen Kirche. Und auch Sie Herr Precht, kritisieren in Wahrheit nicht die Bibel, sondern die eigennützige Exegese der katholischen Kirche. Dessen sind Sie sich nur nicht bewusst, da Sie selbst nie geprüft haben, ob Ihre Kritik berechtigt ist.

Das oben erwähnte Wasser zur „Reinigung“, musste übrigens mit der Asche einer verbrannten Kuh versetzt werden. Ob Asche grundsätzlich eine bessere Wirkung aufweist, Viren oder Bakterien zu entfernen, wurde mit den Studien unter dem folgenden Link nicht bestätigt.

https://www.cochrane.org/de/CD013597/INFECTN_verhindert-oder-verringert-die-handereinigung-mit-asche-im-vergleich-zu-seife-oder-anderen

Grundsätzlich gilt aber, dass die u.a. die Fettschicht und die Knochen von Tieren zur Herstellung von Seife dient.

 

Das Fett von Tieren wird durch „Ausschmelzen“ gewonnen. Es ist also durchaus plausibel zu vermuten, dass das Fett der Kuh auch in die umliegende Erde lief und danach mit in das zu verwendende Wasser gemischt wurde. Da Fett im Wasser nicht gelöst werden kann, sorgten Asche und Sand für die gleichmäßige Verteilung des Fetts auf der Haut der kontaminierten Personen. Es ging also nicht um die Reinigung von Schmutz, es ging um die Entfernung von Viren oder Bakterien, das sagt die Bibel glasklar. Genau das, was uns heute die Wissenschaft bezüglich COVID19 aufzeigt, im Kontext der regelmäßigen Reinigung unserer Hände.

Zitat:

Die Gewinnung der Fette aus Tieren oder Pflanzen kann durch Ausschmelzen, Auspressen, Extrahieren und Raffinieren erfolgen.

Beim Ausschmelzen werden tierische Teile, die reich an Depotfett sind, auf den Schmelzbereich der enthaltenen Fette erhitzt. Bindegewebsanteile bleiben im festen Aggregatzustand und können vom flüssigen Fett abgetrennt werden.

https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/chemie-abitur/artikel/fette-aufbau-und-eigenschaften

 

Religiöser Rahmen?

Alle Hygieneregeln wurden allerdings immer in einem religiösen Kontext vermittelt. Es dürfte klar sein, dass Gott den Israeliten nicht die kausalen Zusammenhänge zwischen Staphylokokken, Streptokokken usw. und potenziellen Krankheiten vermitteln konnte. Sogar Semmelweiß hatte noch im 19. Jahrhundert die größten Probleme, seinen Kollegen die Sinnhaftigkeit einer Clohrlösung für die Hände, nach Leichenkontakt zu vermitteln. Man hat Semmelweiß dafür sogar gemobbt und geschmäht.

Na ja, und wie schwer es ist, etwa 30% der Deutschen von einer Impfung zu überzeugen, dürfte Ihnen sicherlich ebenfalls bekannt sein.

Tatsache ist, der Mensch ist eine Maschine, die auf einer Formel beruht – der DNA. Diese Formel ist absolut logisch aufgebaut – nicht von der Evolution zufällig entwickelt – so dass der Mensch diese Formel entschlüsseln konnte, und neuerdings relativ zügig, wirkungsvolle Vakzine effizient und effektiv erzeugen konnte. Man kann also die früheren Entwicklungszeiten von Impfstoffen (Lebend- und Tot Impfstoffe) nicht mit den RNA COVID19 Vakzinen vergleichen.

 

Ich möchte Ihnen noch eine weitere Hygiene Regel der Bibel vorlesen, die garantiert im Zusammenhang mit Seuchen und Pandemien steht. Alle Hygiene Regeln können Sie 3. Mose 11:1 – 15:33 nachlesen.

„Gebe Deinen Samen keinen Tier. Und eine Frau soll nicht beim Tier liegen.“ (3. Mose 18:23)

Darauf stand die Todesstrafe! Das macht eine Aussage über die Signifikanz dieser Regel für die Menschheit kenntlich!

Hat sich der Mensch daran gehalten? Der Mensch, insbesondere der Mann, kopuliert mit allen möglichen Eingängen, seien es Tiere oder andere Menschen.

Was ist das Ergebnis? Sie finden unendlich viele Berichte unter Google über Zoonosen, Viren, die vom Tier zum Menschen und zurück übertragen werden.

Ich behaupte, hätte sich der Mensch an alle Hygieneregeln sowie moralischen Regeln der Bibel gehalten, gäbe es keine Pandemien.

Und da Gott etwa 70 n.Chr. auf Basis von 4000 Jahren Menschheitsgeschichte empirisch nachweisen konnte, dass niemand seine Gebote hält, ließ er in Lukas 21:11 die folgende Prognose niederschreiben:


„Und es wird Seuchen geben, an einem Ort nach dem anderen!“

Seuchen gab es immer mal wieder, aber erst die jetzige Pandemie erfüllt wirklich den Halbsatz, „an einem Ort nach dem anderen“. Und wenn Sie den Rest des Verses lesen, werden Sie weitere Indikatoren der aktuellen Weltsituation finden.

Egal wie Sie jetzt zu bestimmten Argumenten stehen, deutlich nachgewiesen habe ich, dass der Satz von Ihnen „Alles was wir wissen, wissen wir von der Wissenschaft“, nicht stimmt. Ich gehe davon aus, dass Sie diesen Satz in Unwissenheit dessen gesagt haben, was ich hier nachgewiesen habe. Allerdings muss ich Ihnen doch einen gewissen Laissez fair unterstellen, ein Buch zu diskreditieren, ohne es gelesen, geschweige denn verstanden zu haben.

Ich halte Sie bis heute für einen sehr integren Menschen. Von daher hoffe ich, dass Sie demnächst Ihre Behauptung richtig stellen und das Format haben, die Bibel als Quelle diverser, sehr sinnvoller Hygieneregeln zu nennen.

Mein offener Brief an Sie, wird eine Fortsetzung finden. Im nächsten Teil geht es um Ihre Aussage zu Lamarck. Ich war erst positiv überrascht, als Sie Lamarcks Giraffenbeispiel ins Nirwana verschoben. Ihre darauf folgende Erklärung zur Epigenetik, hat mich dann aber noch mehr vom Hocker gehauen. Die war noch hanebüchener als Lamarcks Erklärungsansatz!

Außerdem werde ich Ihnen nachweisen, dass die Evolutionstheorie schon vor 2000 Jahre in der Bibel vorhergesagt wurde. Natürlich verwendet die Bibel nicht den Begriff „Evolutionstheorie“. Genauso wenig wie sie den Begriff DNA verwendet, aber doch eindeutig Auskunft darüber erteilt, dass die Formel der DNA, schriftlich erfasst werden kann (Psalm139:13-16)

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