Rezension: "Intelligente Zellen" von Bruce H. Lipton
Ich fang mal mit dem Positiven an. Es gibt einiges, was mir in dem Buch von Lipton zusagt. Das was mir zusagt, kann den Leser des Buches aber auch stark manipulieren: Der gesamte Prolog erzeugt sehr viel Sympathie für Bruce Lipton.
Am Anfang beschreibt er eine Lebensphase des Scheitern, geprägt durch Selbstzweifel und Fatalismus. Dieses Eingeständnis einer destruktiven Lebensphase, ist wahrscheinlich vielen Menschen bekannt, wenn nicht selbst erlebt, dann doch Mitgefühl erzeugend. Umso mehr freut es den Leser, dass Lipton nach langen Nachdenken, auf neue Erkenntnisse gestoßen ist, und sich dadurch in seinem Leben eine Wendung ergab.
Die Zäsur im Leben von Lipton, beruhte primär auf seiner wissenschaftlichen Sichtweise, dass der genetische Determinismus, an den er 20 Jahre glaubte, nicht mehr relevant war. Er kam auf Basis seiner wissenschaftlichen Untersuchungen mit geklonten Stammzellen, zu der Erkenntnis, “der Mensch ist nicht Sklave seiner Gene”.
Immerhin hatte Lipton 20 Jahre Forschung benötigt, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen. Und hier kommt es bei mir zu dem entsprechenden Einvernehmen mit Lipton:
Hätte Lipton mal in der Bibel nachgeschaut, hätte er sich die 20 Jahre sparen können.
In Epheser 4:23,24 heißt es:
“daß ihr, was den früheren Wandel betrifft, den alten Menschen abgelegt habt, der sich wegen der betrügerischen Begierden verderbte, 23 dagegen erneuert werdet im Geist eurer Gesinnung 24 und den neuen Menschen angezogen habt, der Gott entsprechend geschaffen ist in wahrhafter Gerechtigkeit und Heiligkeit.”
Der „Geist unserer Gesinnung“ ist nichts anderes, als unser Unterbewusstsein. Auch Lipton hat eine schönes geflügeltes Wort für das Unterbewusstsein erfunden: „Der Mann hinter dem Vorhang“.
Diese Erkenntnis erzeugte nach Liptons Worten, in einer „magischen Nacht“, eine „Welle der Energie“ in ihm. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass der Psalmist in Psalm 1:1 genau diese Energie in Worte fasst:
“1 Wohl dem,[1] der nicht wandelt nach dem Rat der Gottlosen,[2] noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt, wo die Spötter sitzen, 2 sondern seine Lust hat am Gesetz[3] des Herrn und über sein Gesetz nachsinnt[4] Tag und Nacht. 3 Der ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht, und alles, was er tut, gerät wohl.
Des Menschen Unterbewusstsein entwickelt sich hauptsächlich in den ersten Lebensjahren. Das soziale Umfeld prägt den Menschen, entwickelt Konstrukte im Kopf des Menschen, die er in der Regel erst wieder verliert, wenn das Gehirn zumindest den klinischen Tod aufweisen kann. Die wenigsten Menschen sind in der Lage, sich im Erwachsenen Alter von diesen Konstrukten, dieser Prägung zu lösen. Allerdings macht dies auch nur Sinn, wenn es sich um eine destruktives Konstrukt handelt, was leider bei vielen Menschen der Fall ist.
Aus der Sicht von Lipton war dies ebenfalls der Fall. Nicht dass er nur sich selbst betrog, auch seinen Studenten machte er 20 Jahre etwas vor. Mit dieser Zäsur erarbeitete er auch Wissen über sich selbst, was er jetzt als das wichtigste Wissen überhaupt fokussiert, um sein Leben positiv zu gestalten. Die Bibel enthält einen ähnlichen Rat:
Sprüche 27:17
“17 Eisen schärft Eisen; ebenso schärft ein Mann den anderen.”
Hier wird aber nicht unbedingt impliziert, dass nur Selbstreflexion Wissen über sich selbst anhäuft, auch Feedback kann uns helfen, Wissen über sich selbst zu erlangen, also seinen blinden Fleck, den das Johari Fenster aufzeigt, zu verkleinern.
Fortsetzung folgt