„Die Welt vor dem Urknall und die Entstehung des Universums.“
Ich gebe zu, auch mich würde es interessieren, mehr über das zu wissen, was vor dem Urknall war. Die einzige Information die die Bibel gibt ist, das Gott und sein Sohn Jesus vor dem Urknall existierten (Sprüche 8:22-31). Was den Urknall angeht, die Interlinear Übersetzung Hebräisch-Englisch sagt, „God is strong in power“. Man kann es auch als „dynamische Energie“ bezeichnen, wenn man diverse andere Bibelstellen in Bezug setzt.
Die Bemühungen der Evolutions-Ideologen, die Evolutionstheorie auf dem Fundament „Nichts ist nicht Nichts“ plausibel zu machen, schreckt auch nicht vor blumigen Storytelling zurück. Aus wissenschaftlicher Perspektive werden wir nie erfahren, was vor dem Urknall war, das wird auch deutlich wenn man sich den Vortrag von Herrn Satz anhört.
Herr Satz vollzog eigentlich einen guten Einstieg: Er zitierte die Bibel mit 1. Mose 1:1: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde“. Dann stellt er fest, dass die Physiker noch vor 100 Jahren glaubten, dass das Universum schon immer bestand, obwohl die Bibel schon im ersten Satz von 32000 Versen das Gegenteil behauptet. Da wäre ein kleines Lob an den Bibelschreiber löblich gewesen.
Wie entstand die Zeit?
Dann macht Herr Satz – immerhin ein bekannter Physiker und Wissenschaftler – Aussagen, die regelrecht unwissenschaftlich rüber kommen. Er meint, weil die Bibel, die Schöpfung in der Bibel sequenziell beschreibt, hätte es laut der Bibel erst auf Basis dieser Phasen oder Sequenzen, die Zeit gegeben.
Richtig ist, dass es vor der Erschaffung des Universums keine Zeit gab. Gott ist ein Geist und Zeit unabhängig. Psalm 90:2 sagt, „Gott existiert von Ewigkeit zu Ewigkeit“ ohne jegliche Zeitangabe. Gott selbst ist intrinsisch Anfang und Ende, das „Alpha und das Omega des griechischen Alphabets, ähnlich wie „deontologisch“ intrinsisch falsch ist (Offenbarung 1:8).
Herr Satz hat jedoch übersehen, dass die Bibel die Installation von Sonne und Mond als Anbeginn der „Zeiten, Tage und Jahre“ deklariert. Die Zeit wurde nicht durch Phasen der Schöpfung operationalisiert, sie wurde durch die Tag und Nacht Grenzen installiert (1. Mose 1:14). Siehe auch:
Definiert die Bibel das Universum als statisch?
Dann bezog sich Herr Satz auf Einstein, der fälschlicherweise das Universum als statisch beschrieben hat, und tut so, als hätte erst die moderne Wissenschaft das Gegenteil bewiesen. Implizit hat Herr Satz jetzt die Validität des ersten Satz in der Bibel bestätigt, also dass das Universum nicht immer da war, gemäß Bibel, im Widerspruch zu Einstein.
In 1. Mose 1:15 wird zudem der Raum in dem Sonne und Mond, sowie die Sterne integriert wurden, als „Ausdehnung“ bezeichnet.
Allerdings übersetzen Bibelübersetzungen den Begriff „raqia“ (Ausdehnung) sehr unterschiedlich. In vielen Bibelübersetzungen wird die „Ausdehnung“ als eine Arte Käseglocke verstanden, die statisch ist und Einlässe enthält, durch die der Regen in die Atmosphäre eintritt.
Dieser Sichtweise widerspricht die Bibel eindeutig, da der Wasserkreislauf in Hiob 36:27,28 explizit beschrieben wird:
„Denn er zieht die Wassertropfen herauf; sie sickern durch als Regen für seinen feuchten Dunst, so daß die Wolken [schechaqím] rieseln, reichlich träufeln sie auf die Menschen.“
Von Einlässen oder Schleusen in einer statischen Glocke, ist hier keine Rede. Wenn an anderer Stelle davon die Rede ist, „dass Gott die Schleusen öffnete“ um bspw. für Nahrung für die Israeliten zu sorgen, muss man immer bedenken, dass auch viele Passagen bildlich oder poetisch in den hebräisch-aramäischen Schriften formuliert wurden.
1.Mose 1:15, wo nun eindeutig von einer Ausdehnung des Universums gesprochen wird, wird ignoriert.
Verlässliche Aussagen, die wissenschaftlich korrekt sind, sind die Aussagen der Bibel, die faktisch nicht interpretierbar sind, z.B. „Du sollst nicht morden“.
Aber ein Physiker, der was auf sich hält, bestätigt nicht gerne die Bibel. Er bezieht sich lieber auf indische Mythen. Wobei Herr Satz wiederum implizit damit die Bibel bestätigt, ohne es zu wissen. Herr Satz zitiert das Rig-Veda Epos aus Indien, dass 1500 v.Chr. erstellt worden sein soll, wobei der Zeitpunkt in anderen Quellen als spekulativ bezeichnet wird:
„Zu jener Zeit waren weder Sein noch Nicht-sein. Nur Dunkel war, verhüllt von Dunkel. Und unerkennbar wogte dieses alles.“
Die Genesis wurde definitiv 1630 vor Christus fertig gestellt. Und dort heißt es in 1. Mose 1:2:
„Und die Erde erwies sich als formlos und öde, und Finsternis war auf der Oberfläche.“
Eine Interaktion zwischen den beiden Schriften lässt sich nicht ausschließen.
Der Zeitpunkt lag aber definitiv hinter dem Urknall.
Die Sichtweise bezüglich der Schleusen in der „Käseglocke“, entstammt einer Interpretation der katholischen Kirche im Mittelalter. In manchen Bibelübersetzungen werden sogar Bilder dieser Sichtweisen dargestellt.
Die Interpretation ergibt sich aus einer Interpretation ohne den Kontext der Bibel zu berücksichtigen. „Raqia“ (Ausdehnung) wird aus dem Wurzelwort „raqa“ abgeleitet, das beschreibt, wie etwas mit einem Werkzeug breit geschlagen oder ausgebreitet wird. Zum einen wird hier wiederum bestätigt, dass Gott nicht mit dem Finger schnippste, und alles war da. Da Luft oder die Atmosphäre nicht Nichts ist, sondern auch ein Gewicht hat, kann das Ausbreiten derselben mit einem Werkzeug als realistisch angesehen werden. Immerhin treten auch erhebliche Reibungsverluste auf, wenn Materie in die Atmosphäre eintritt. Von daher ist Luft nicht Nichts.
Nur eine selektive Sichtweise, kann die Annahmen zulassen, die Atmosphäre wäre statisch.
Dazu muss man wissen, dass die hebräisch-aramäische Sprache , wie oben schon angedeutet, sehr bildhaft artikuliert. So findet man den Hinweis in 5. Mose 28:23: „Deine Himmel, die über deinem Haupt sind, sollen dann zu Kupfer werden und die Erde, die unter dir ist, zu Eisen.“
Diese Warnung wurde den Israeliten zu Teil, weil sie sich von Gott abwandten. Es sollte nicht mehr regnen und nichts mehr wachsen. Dass die Erde nicht aus Eisen besteht, war den Israeliten hinlänglich bekannt. Aber ein ausgedörrter Boden kann ähnlich hart sein wie Eisen. Dieser Vers impliziert auch, dass der Zustand des Himmels vorher nicht statisch war, da hier der Wandel von einem Zustand in einen anderen Zustand beschrieben wird.
Das Himmel und Erde als Kuper und Eisen beschrieben werden, hat auch einen zeitlichen, vorübergehenden Hintergrund. Der König von Babylon, Nebukadnezar, wurde für sieben Jahre entmachtet. In einem Traum wird er mit einem Baum verglichen, dessen Wurzeln für sieben Jahre in Ketten aus Eisen und Kupfer gelegt wurden.
Auch wird in Hesekiel 40:3 ein Engel beschrieben, dessen Farbe aussah wie Kupfer. Andere Visionen der Bibel lassen den Himmel voll von Engeln erscheinen. Auch in dem Fall könnte man daraus schließen, dass die Engel quasi den Himmel nicht verdunkeln sondern „verkupfern“.
Noch mal die Regel für die Lesart der Bibel:
Fakten oder Imperative müssen in der Bibel 1:1 als Tatsachen erkannt werden. Symbolik und Narrative bedürfen der Referenzen anderer Bibelstellen. Das wurde schon von der katholischen Kirche falsch gemacht. Sie benutzte eine einzige Bibelstelle, um die Inquisition und das Verbrennen von Menschen zu rechtfertigen.
Eine Vision des Hesekiels (Hesekiel 1), bestätigt ebenfalls die Ausdehnung, in deren Zustand sich das Universum befindet, in der vier Engel die Hauptrolle spielen. Hier wird immer wieder von der Ausdehnung gesprochen, in deren Umfeld sich die Engel bewegen.
Die Bibel lässt Einsteins, als auch die Sichtweise der Kirche im Mittelalter nicht zu.
Neben der Genesis beschreibt Sprüche 8:22-31 die Schöpfung der Erde. Allein dieser Bericht, lässt die Märchenstunde des Herrn Satz als kindliches Gebrabbel erscheinen. Der Bericht hört sich nicht nach Finger schnipsen oder Zauberei an, sondern nach konstruktiver Arbeit.
„22 Der HERR hat mich geschaffen als Anfang[9] seines Weges, als erstes seiner Werke von jeher. 23 Von Ewigkeit her war ich eingesetzt, von Anfang an, vor[10] den Uranfängen der Erde. 24 Als es noch keine Fluten[11] gab, wurde ich geboren, als noch keine Quellen waren, reich an Wasser. 25 Ehe die Berge eingesenkt wurden, vor den Hügeln war ich geboren, 26 als er noch nicht gemacht die Erde und die Fluren, noch die Gesamtheit der Erdschollen des Festlandes. 27 Als er die Himmel feststellte, da wurde ich neben ihm zum Werkmeister[12]. Als er einen Kreis abmaß über der Fläche der Tiefe[13], 28 als er die Wolken droben befestigte, als er stark machte[14] die Quellen der Tiefe[15], 29 als er dem Meer seine Schranke setzte, damit das Wasser seinen Befehl[16] nicht übertrat, als er die Grundfesten der Erde abmaß: 30 da war ich Schoßkind bei ihm[17] und war seine Wonne Tag für Tag, spielend vor ihm allezeit, 31 spielend auf dem weiten Rund seiner Erde, und ich hatte meine Wonne an den Menschenkindern[18].“
Interessant auch der Begriff „Erdschollen“, die die heutige Wissenschaft als Ursachen für Erdbeben identifiziert hat. Erdschollen schieben sich übereinander, so dass Spannungen entstehen, die bei Entspannung Erdbeben auslösen.
Alles im Nu?
Also was will Herr Satz und damit sagen, „Gott hätte aufgrund seiner Allmacht alles im Nu erschaffen können“? Sind seine banalen Erklärungen und Zweifel ein Beweis gegen eine göttliche Schöpfung? Bedeutet Allmacht in einem Bruchteil von Sekunden, das Universum mit alle seinen Inhalten herbei zu zaubern?
Sprüche 8 spricht von einem Werkmeister, also eine Art Projektmanager. Wo ein Projektmanager ist, da sind Ressourcen nicht weit. In der Offenbarung werden Milliarden von Geistwesen beschrieben.
In 1 Mose 1:26 wird deutlich, dass Gott nicht allein die Schöpfung betrieb.
Und wenn die Bibel sogar beschreibt, dass Gott Eva nicht herbei zauberte sondern anhand einer Rippe Adams erschuf, dann macht die Bibel wiederum deutlich, dass Gott wie ein Wissenschaftler, Ingenieur, Künstler oder Designer Dinge konstruierte.
Wenngleich das biblische Bespiel der „Rippe“ Adams lange belächelt wurde, zeigt uns die heutige Stammzellenforschung, dass aus Stammzellen Organe und sogar Knochen entwickelt werden. Also scheint die biblische Vorgabe nicht in das Land der Märchen zu gehören. Gott hätte auch eine Gen technisch andere Eva erzeugen können. Er wollte aber damit aufzeigen, dass ein Ehepaar „ein Fleisch“ werden sollte.
Ob Gott aufgrund seiner Allmacht in der Lage wäre, alles in einem Nu zu erschaffen, kann ich nicht beurteilen, genauso wenig wie die Wissenschaft beurteilen kann, was vor dem Urknall war oder was hinter den „schwarzen Löchern“ existiert. Tatsache ist, Gott benötigte laut Bibelbericht nicht sechs Tage a 24 Stunden, sondern mehrere tausende Jahre mit Milliarden an Mitarbeitern. Die biblischen Nachweise habe ich in mehreren meiner Artikel erbracht. Die Aussagen der Kreationisten sind in diesem Kontext falsch.
Wie relevant ist die Phantasie der Wissenschaft?
Jesaja 40:15 beschreibt die Menschheit als „einen Wassertropfen am Wassereimer“. Herr Satz ist ein unbeschreiblich winziger Teil dieses Tropfens. Glaubt Herr Satz oder andere arrogante wissenschaftliche Winzlinge, Gott müsste Ihnen Rechenschaft ablegen, warum er mit seinen Milliarden Geistgeschöpfen kreativ das Universum erschuf und nicht mit dem Fingern schnippte?
Vor dem Urknall: Wasser mit Fluktuationen?
Die Entstehung des Weltalls ist so kompliziert und komplex abgelaufen, dass dies der Wissenschaft -zumindest Stand heute – nicht erklärbar ist. Die naiven oder banalen Beispiele von Herrn Satz, Wasser und Fluktuationen wären vor dem Urknall Ursache des Urknalls gewesen, die jeder Validierung entbehren, sind eines der Märchen der Wissenschaft, analog zum „Großmutter Märchen“, „ Sprache aus Grunzlauten“ oder „die Entwicklung von Werten aus einer Affenkultur“.
Mich wundert es, dass sich seriöse Wissenschaftler mit einem aus der Luft gegriffenen Storytelling, an solche Themen trauen. Das zeigt, dass der „Gott Wissenschaft“, den Menschen heute alles erzählen kann, sei es noch so dämlich, und alle nicken ehrfurchtsvoll mit dem Kopf! Hier macht wirklich die Aussage von Stephen Hawking Sinn: „Was interessiert uns, was nördlich vom Nordpol ist?“
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